Bodenleitfähigkeit
Messung der elektrischen Bodenleitfähigkeit
Für die Erfassung der räumlichen Variabilität von Bodeneigenschaften wird in allen Partnerbetrieben die scheinbare elektrische Leitfähigkeit in der Wurzelzone gemessen. Unter den hiesigen Bedingungen zeigt die elektrischen Leitfähigkeit des Bodens insbesondere Unterschiede in der Textur (Korngrößenverteilung) und im Wassergehalt an.
Zur Messung wird das Gerät 4-point light hp (LGM, Germany) genutzt, das über vier Metallelektroden direkt an den Boden angekoppelt wird. Die Anordnung der Elektroden bestimmt die Messtiefe und die Tiefensensitivität, wobei wir die zuvor bestimmte Wurzelzone in Wenner-Anordnung ansprechen. Damit kann das Messsystem an die Wurzelcharakteristik der untersuchten Kulturen angepasst werden. Die Messabstände in x- und y-Richtung werden individuell an die jeweilige Anlage angepasst. Um Messungen in den verschiedenen Anlagen besser vergleichen zu können, erfolgen diese bei Feldkapazität und vor Ausbringung von Düngemitteln bzw. nach angemessener Karenzzeit nach Düngerausbringung. Die geoelektrischen Bodenkartierung dient der gezielten, teilflächenspezifischen Probennahme von Früchten und anderen Zielgrößen (Gebbers, R.; Lück, E.: Geoelektrische Methoden zur Bodenkartierung in der Landwirtschaft. In: Hufnagel, J.; Herbst, R.; Jarfe, A.; Werner, A. (Hrsg.): Precision Farming. Analyse, Planung, Umsetzung in die Praxis. KTBL-Schrift 419 (2006). Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft e.V. (KTBL): Darmstadt).
Wurzeltiefenbestimmung
Die Wurzeltiefen wurden in den Süßkirschen- und Apfelanlagen durch das Ausschlämmen bestimmt.
Flugeinsatz mit einer Drohne
Mit einem Drohnenflug wurde der Bedeckungsgrad durch die Baumkrone in den Anlagen bestimmt.
Wasserpotential
Das Wasserpotential sagt etwas über den Wasserzustand der Pflanzen aus.
Durch die sich im Tagesverlauf verändernde Klimaverhältnisse, d. h. Temperatur, Wind, Luftfeuchtigkeit und Sonneneinstrahlung, ändert sich auch die Menge an pflanzenverfügbarem Wasser.
Das Wasserpotential gibt an, wieviel Arbeit an einem Mol Wasser in Lösung, also zum Beispiel im Zellsaft, geleistet werden muss, um es auf das energetische Niveau reinen Wassers zu bringen, das definitionsgemäß gleich Null gesetzt ist. Das Zell- bzw. Pflanzenwasserpotential hat ein negatives Vorzeichen, da das Wasser in diesem Fall bereits Arbeit geleistet hat, und zwar beim lösen der diversen Zellinhaltstoffe. Demnach hat das Wasser in einer Wurzel einen niedrigeren Energieinhalt (Enthalpiegehalt) als reines Wasser.
Für die Messungen mit der Scholander Druckkammer wurde von 15 Kirschbäumen Prunus avium ‚Kordia‘ das Wurzelwasserpotential gemessen.